Verdauungssystem
Eine ausgewogene Ernährung beugt in der Regel Verdauungsstörungen vor. Unser moderner Lebensstil überfordert jedoch zeitweise unsere Verdauungsorgane, die auch Phasen der Entspannung benötigen. Fastfood, Businesslunch, Stress und Genussmittelkonsum werden dann zum Problem, wenn sie zur Norm werden. Dadurch wird der gesunde Verdauungsrhythmus gestört. Nehmen Sie sich Zeit und geniessen Sie das Essen. Sehr förderlich ist dabei eine humorvolle, nicht zu intellektuelle Unterhaltung.
Arzeisubstanzen für die Verdauung
Eine ausgewogene Ernährung beugt in der Regel Verdauungsstörungen vor. Unser moderner Lebensstil überfordert jedoch zeitweise unsere Verdauungsorgane, die auch Phasen der Entspannung benötigen. Fastfood, Businesslunch, Stress und Genussmittelkonsum werden dann zum Problem, wenn sie zur Norm werden. Dadurch wird der gesunde Verdauungsrhythmus gestört. Nehmen Sie sich Zeit und geniessen Sie das Essen. Sehr förderlich ist dabei eine humorvolle, nicht zu intellektuelle Unterhaltung.
Verdauungsstörungen infolge von Rhythmusverlust |
Digestodoron® Tropfen (Weleda) Kurmässige Anwendung ca. 8 Wochen, 2 wöchige Pause, dann erneut 8 Wochen Dosierung BPZ |
Bitterstoffe fördern auf einfache und effektive Weise die Verdauungsbereitschaft und den Appetit. Auch der Einbau bitterer Nahrungsmittel in den Speiseplan hilft bei vielen Verdauungsproblemen.
Wer den Appetit anregen will, nimmt Bitterstoffpräparate ca. ¼ Stunde vor dem Essen ein. Das Bittere im Mund soll gut wahrgenommen werden.
Bei Völlegefühl, Blähungen und Sodbrennen oder wenn Nahrungsmittel nach dem Essen schwer aufliegen, nimmt man die Präparate rund eine Stunde nach dem Essen ein.
Die Dosierung ist wichtig. Nicht die Menge ist entscheidend, sondern die Bitterwahrnehmung im Mund. Durch eine Dosissteigerung wird die Wirkung abgeschwächt. Bitterstoffmittel sollten in Intervallen eingenommen werden, um eine Gewöhnung zu verhindern.
Bittermittel (Reihenfolge nach zunehmender Bitterkeit) |
Enzianwurzel, Wermutkraut, Löwenzahn, Wegwartenwurzel |
Cichorium Rh D3 Tropfen ohne Alkohol (Weleda) Mild bitter, gut für Kleinkinder geeignetab 6 J ♀ Dosierung |
Melissa comp. Tropfen (Ceres) ♀ Dosierung |
Magen-Darm Globuli (Wala) Ist hilfreich bei gleichzeitiger Übelkeit, geeignet für unterwegsab 6 Mt ♀ Dosierung |
Gentiana lutea Rh 5% Tropfen ohne Alkohol (Weleda) ♀ Dosierung |
Bitter Elixier (Wala) Zuckerhaltiges Bittermittel, wärmende Komponenten enthaltendab 12 J ♀ Dosierung BPZ |
Amara-Tropfen (Weleda) Sehr breit wirkendes, bitteres Kombinationspräparatab 6 J ♀ Dosierung BPZ |
Meist sprechen Betroffene einfach davon, dass sie «Bauchschmerzen» haben. Hier gilt es zu differenzieren, da auch ernsthafte Erkrankungen sich so äussern können. Liegt die Ursache im Bereich der Verdauung, kann eine Erstversorgung mit folgenden Mitteln erfolgen.
Krämpfe im Magen-Darm-Bereich sind typische Symptome einer überforderten Verdauung. Bewährte Heilpflanzen bei Krämpfen sind Kamille und Pfefferminze. Kamille ist insbesondere empfehlenswert, wenn Wärme als wohltuend empfunden wird. Pfefferminze ist vor allem dort angezeigt, wo eine erfrischende, entspannende und verdauungsfördernde Wirkung erwünscht ist.
Basisbehandlung bei Krämpfen |
Kamillenblütentee und / oder Pfefferminztee ♀ Dosierung |
Carum carvi comp. Zäpfchen (Wala) K ab 7 und E: 1- bis 3-mal täglich 1 Zäpfchen à 2 Gramm ♀ Dosierung ! |
Chamomilla Cupro culta, Radix, ethanol. Decoctum D2 Tropfen (Weleda) ♀ Dosierung |
Belladonna / Chamomilla Globuli (Wala) ♀ Dosierung |
Klosterfrauen Melissengeist (Melisana) Bis 5 mal täglich 10 – 20 Tropfen auf Zucker oder in Wasser einnehmen Dosierung |
Tipp: Unterstützung durch Einreibungen mit Cuprum metallicum praeparatum 0,4 % Salbe (Weleda). Anschliessend warm halten. |
Durchwärmende und entkrampfende äusserliche Anwendung |
Melissa comp. Öl (Wala) ♀ Dosierung |
Oxalis, Folium 10 % Salbe (Weleda) ♀ Dosierung |
Tipp: Auch Einreibungen mit verdünnten ätherischen Ölen (ca. 5 %) wie zum Beispiel Lavendel und Kümmel werden in der Regel als sehr wohltuend empfunden. |
Ursachen für das Auftreten von Blähungen können blähende Speisen, Funktionsstörungen der Verdauungsdrüsen, Verstopfung, aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein. Der Einsatz von Gewürzen ist hilfreich beim Verzehr von blähenden Nahrungsmitteln.
Basisbehandlung bei Blähungen mit Krämpfen |
Kümmelfrüchte, Fenchelfrüchte, Anisfrüchte |
Carum carvi comp. Zäpfchen (Wala) K ab 7 und E: 1- bis 3-mal täglich 1 Zäpfchen à 2 Gramm ♀ Dosierung ! |
Bolus alba comp. Pulver (Wala) In 1 Tasse warmem Wasser verrühren, 1- bis 2-stündlich schluckweise trinken. ♀ Dosierung ! |
Gaspan Kapseln (Schwabe) Kurzfristig bei stärkeren akuten Beschwerden. ab 12 J Dosierung BPZ |
Tipp: Bittermittel sorgen dafür, dass die Verdauung so gelenkt wird, dass Blähungen gar nicht erst entstehen (siehe oben). |
Liegt die Ursache der Übelkeit an einem verdorbenen Magen, so ist das Mittel der Wahl der alt bewährte Kamillentee. Bei Schwangerschaftsübelkeit und Reisebeschwerden können die nachfolgenden Mittel Erleichterung verschaffen. Allen Ursachen ist gemeinsam, dass die Verdauung ein ungelenktes Eigenleben führt. Durch die Präparate wird das Interesse am eigenen Körper wieder geweckt.
Basisbehandlung bei Übelkeit und Erbrechen |
Kamillenblüten, Pfefferminzblätter, Ingwerwurzel |
Cocculus comp. Globuli (Weleda) Bei Reiseübelkeit 2 – 3 Tage vor der Reise beginnend und während der Reise alle 2 – 4 Stunden ♀ Dosierung |
Magen-Darm Globuli (Wala) Ist hilfreich bei gleichzeitiger Übelkeit, geeignet für unterwegs ab 6 Mt ♀ Dosierung BPZ |
Bolus alba comp. Pulver (Wala) In 1 Tasse warmem Wasser verrühren, 1- bis 2-stündlich schluckweise trinken. ♀ Dosierung ! |
Klosterfrauen Melissengeist (Melisana) Bis 5 mal täglich 10 – 20 Tropfen auf Zucker oder in Wasser einnehmen Dosierung |
Tipp: Auch bei Übelkeit sind die oben erwähnten Bittermittel, insbesondere der Gelbe Enzian (Gentiana lutea), hilfreich (siehe Verdauungsstörungen). |
Die Speiseröhre verfügt über keinen Schleimhautschutz. Deshalb kann saurer Magensaft die Speiseröhre angreifen. Sodbrennen oder saures Aufstossen sollten unbedingt abgeklärt und behandelt werden.
Sodbrennen |
Robinia comp. Globuli (Wala) ab 12 J Dosierung |
Tipp: Kartoffeln, Haferbrei, Nüsse, gut gekautes Brot und Milch in kleinen Schlückchen können überschüssige Magensäure binden. Vermeiden sie Stress, Genussmittel (Kaffee, Rauchen, Alkohol) und üppige, fette Mahlzeiten. Erhöhen sie den Kopfteil ihres Bettes. Bittermittel (tief dosiert!) können hier hilfreich sein(siehe Verdauungsstörungen). |
Akute Durchfälle infolge von Infektionen, verdorbenen Nahrungsmitteln oder Vergiftungen dienen dem Körper auch als Entgiftungsmöglichkeit und sollten deshalb nicht zu schnell unterbunden werden. Schnell wirksame Präparate, die den Darm ruhig stellen, unterbinden diese Selbstregulation.
Ist der Durchfall nach 2– 3 Tagen noch unverändert intensiv, sollte eine Fachperson konsultiert werden, da die Gefahr von Mineralsalz- und Wasserverlust besteht. Bei Säuglingen darf nicht so lange zugewartet werden.
Basisbehandlung bei Durchfall |
Schwarztee, Himbeerblätter, Brombeerblätter, Blutwurz |
wirken stopfend, gut geeignet für Kleinkinder |
Carbo Betulae comp. Kapseln (Weleda) 2 – 5 mal täglich 2 Tabletten ab 6 J Dosierung ! |
Bolus alba comp. Pulver (Wala) In 1 Tasse warmem Wasser verrühren, 1- bis 2-stündlich schluckweise trinken. ♀ Dosierung ! |
Einfache Hausmittel |
Schalen von biologischen Äpfeln mitraffeln. Je feiner der Apfel geraffelt ist, umso mehr Pektine werden freigesetzt. Diese binden Giftstoffe und Krankheitskeime und leiten sie aus. ♀ |
Rüebli in doppelter Menge Wasser 2 Stunden kochen, pürieren, das verdunstete Wasser ergänzen und salzen. Teelöffelweise einnehmen. ♀ |
Eine vorübergehende Verstopfung ist in der Regel unproblematisch und lediglich eine Befindlichkeitsstörung. Anders ist es bei einer chronischen Verstopfung, da diese zu weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Bei einer vorübergehenden Verstopfung reicht meist eine ballaststoffreiche Ernährung (mit viel Gemüse, Salate und Vollkornprodukten), viel Trinken und ausreichend Bewegung aus, während die chronische Verstopfung weiterer Massnahmen bedarf.
Eine langfristige Einnahme von Abführmitteln kann das Problem zusätzlich verstärken: Der Darm wird träge und kann sich ohne Unterstützung nicht mehr selbst entleeren. Auch pflanzliche Abführmittel, die Aloe, Sennesblätter, Faulbaumrinde und Rhabarberwurzel enthalten, sollten nicht länger als 10 Tage und nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden. Sie führen zu einem Verlust von Mineralsalzen, insbesondere von Kalium, was wiederum die Verstopfung begünstigt. Deshalb empfehlen wir deren Einnahme für die Selbstmedikation nicht.
Unterstützend bei Verstopfung |
Leinsamen oder Flohsamen 1 – 2 EL in 1 – 2 Gläser Wasser über Nacht stehen lassen, am Morgen trinken. ♀ |
Manna-Feigen-Sirup (Schönenberger) E und K ab 10 Jahren: täglich 30 – 60 ml Sirup morgens oder abends ab 4 J ♀ Dosierung |
Bittermittel Auch Bittermittel sind hilfreich. Sie stimulieren die Verdauungssäfte, insbesondere die Galle, und regen die Darmperistaltik an (siehe Verdauungsstörungen). |
Taraxacum Ø Tropfen (Ceres) Der Löwenzahn ist schwach bitter und hat sich bei leichten Formen der Verstopfung bewährt. ♀ Dosierung |
Digestodoron® Tropfen (Weleda) Rhythmisiert die Verdauungstätigkeit bei Darmträgheit ♀ Dosierung BPZ |
Die Leber wird durch verschiedenste Faktoren belastet. Laufend gleicht sie unsere Ernährungsfehler aus, verstoffwechselt aufgenommene Stoffe (Genussmittel, Medikamente) und «entgiftet» den Organismus. Symptome wie Müdigkeit, mangelnde Leistungsfähigkeit, Oberbauchbeschwerden mit Übelkeit und Blähungen können die Folge einer überforderten Leber sein. Denken Sie auch daran, dass nächtliches Erwachen zwischen 1 und 3 Uhr morgens, wo die Leber am aktivsten ist, Ursache einer Funktionsstörung sein kann.
Basisbehandlung zur Unterstützung der Leberfunktion |
Löwenzahn, Schafgarbenkraut, Pfefferminzblätter, Artischockenblätter |
Schafgarbenwickel Ein Wickel nach dem Essen unterstützt die Leber in ihrer aufbauenden Tätigkeit. |
Hepatodoron® Tabletten (Weleda) Die aus Erdbeer- und Rebenblättern bestehenden Hepatodoron® Tabletten unterstützen die Leber in ihrer Stoffwechselaufgabe. ab 12 J ♀ Dosierung BPZ |
Stoffwechselunterstützend und leberzellschützend |
Taraxacum comp. Tropfen (Ceres) ♀ Dosierungoder Anagallis comp. Globuli velati (Wala) ♀ Dosierung BPZEnthalten beide Bitterstoffpflanzen und Auszüge aus leberzellschützenden Mariendistelsamen. |
Eine diagnostizierte Gallenfunktionsstörungen kann in der Selbstmedikation durch die folgenden Arzneimittel unterstützend behandelt werden.
Bei bekannter Fettverdauungsstörung infolge ungenügender Gallenfreisetzung |
Choleodoron® Tropfen (Weleda) ab 6 J ♀ Dosierung BPZ |
Berberis / Chelidonium comp. Kapseln (Wala) 2- bis 3-mal täglich 1 Kapsel zu oder nach den Mahlzeiten ab 12 J ♀ Dosierung ! |
Tipp: Leber und Galle werden in ihrer Funktion durch Bittermittel unterstützt (siehe auch Verdauungsstörungen). |
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